Rübeland liegt mitten im Harz an der Bode, etwa auf halbem Wege zwischen Blankenburg und Braunlage. An dieser Stelle wurde schon sehr früh gesiedelt, die ältesten Spuren stammen aus dem 8. Jahrhundert. Der Name geht wahrscheinlich auf die Bezeichnungen „Räuberland“ oder „raues Land“ (den Charakter der Bewohner betreffend) zurück. Zwischen Rübeland und dem Nachbarort Elbingerode begann im Mittelalter der Abbau von Eisenerz und Kalk. Kalkabbau bei Rübeland ist bis heute einer der letzten Reste einstigen Harzer Bergbaus. Der Kalkboden ist auch die Grundlage für die heutige Bedeutung. Bereits im 16. Jahrhundert wurde eine der beiden Tropfsteinhöhlen Rübelands entdeckt. Die Baumannshöhle. Schon kurz nach ihrer Endeckung wurde sie zur Besichtigung freigegeben. Die Hermannshöhle wurde erst 1866 bei Straßenarbeiten entdeckt (Höhlen im Harz).
Die beiden Tropfsteinhöhlen haben die touristische Bedeutung Rübelands begründet. Seit 2004 trägt Rübeland den offiziellen Beinamen „Höhlenort“. Die beiden Schauhöhlen Baumannshöhle und Hermannshöhle in Rübeland sind unbedingt einen Besuch wert, jährlich beweisen zwischen 250.000 und 300.000 Besucher die Anziehungskraft dieses Ausflugszieles. Bereits Johann Wolfgang Goethe bewunderte die Baumannshöhle - die älteste Schauhöhle Deutschlands. Der magische Tropfsteinschmuck befindet sich dank günstiger Umgebungsbedingungen fast in seinem Originalzustand. In der benachbarten Hermannshöhle wurden Überreste des Höhlenbären gefunden. Die Rübeländer Tropfsteinhöhlen sind ganzjährig geöffnet - eine Besichtigung ist jedoch nur im Rahmen einer Führung möglich. Rübeland bietet seinen Besuchern eine unberührte, ursprüngliche Harzlandschaft, die besonders zum Wandern einlädt. Im Bodetal gelegen bietet Rübeland eine einmalige Karstlandschaft mit beeindruckenden Naturzeugnissen, umrandet von dichten Harzwäldern. Oberhalb der Hermannshöhle auf einer Anhöhe thront die Burgruine Birkenfeld - eine alte Schutzburg aus dem 13. Jahrhundert. Der Felsen ermöglicht einen umfassenden Blick über den schönen Oberharz bis zum Brocken. Südwestlich von Rübeland gelegen befindet sich die Burgruine Susenburg. Auf dem Wanderweg ist zudem die Rappbode-Talsperre ab Rübeland erreichbar. An die höchste Staumauer Deutschlands grenzt ein vier Quadratmeter großer See.
Die gesamte Umgebung von Rübeland lädt zu einem abwechslungsreichen Harz-Urlaub ein. Der Ort erstreckt sich entlang der Bode und ist damit ein geeigneter Ausgangspunkt für Wanderungen in die einzigartige Umgebung. Das Schaubergwerk Büchenberg, der „Blaue See“ und natürlich die Rappbodetalsperre mit Deutschlands höchster Staumauer sind beliebte Wanderziele mit dem Start in Rübeland. Aber auch der Ort selbst bietet mit dem Freibad einen beliebten Anziehungspunkt im Harz-Urlaub. Bereist in den 1930er Jahren errichtet, wurde es ab 1997 völlig erneuert, wird mit dem Höhlenwasser aus der Hermannshöhle gespeist und gilt als das wärmste Freibad im Oberharz. Mehrere Hotels, Pensionen und Ferienhäuser laden in Rübeland ihre Gäste ein, die hier einen erlebnisreichen und abwechslungsreichen Harz-Urlaub verleben können.
Foto: © wikimedia.de / Hejkal CC BY-SA3.0
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