Die Stadt Halberstadt im sachsen-anhaltinischen Landkreis Harz hat mehr als 40.000 Einwohner, grenzt an die Magdeburger Börde und liegt 20 Kilometer nördlich des Harzes. Über die Bundesstraßen 79, 81 und 245 ist der traditionelle Verkehrsknotenpunkt bequem mit dem Auto erreichbar. Auch mit der Bahn besteht Anschluss an Magdeburg, Halle, Vienenburg, Hannover, Blankenburg und Thale. Halberstadt gehört zu den ältesten und bedeutendsten Städten der Harz-Region. Bereits Karl der Große machte den Ort 804 zum Bischofssitz, der im Jahre 989 das Markt-, Münz- und Zollrecht verliehen bekam. Nach der Zerstörung der Stadt und des Domes 1179 durch Heinrich den Löwen wurde danach mit dem Bau des heutigen Domes begonnen. 1326 schloss sich Halberstadt mit seinen Nachbarstädten Quedlinburg und Aschersleben zum Halberstädter Dreistädtebund zusammen. Mitte des 18. Jahrhunderts galt Halberstadt als Zentrum der deutschen Aufklärung. Der Freiherr von Spiegel erwarb 1761 die Spiegelsberge und gestaltete sie zum Landschaftspark um. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs erlitt die einst schönste Fachwerkstadt Deutschlands starke Verluste: mehr als 80 % des historischen Gebäudebestandes wurden bei einem Luftangriff zerstört. Erst nach dem Ende der DDR wurde der Stadtkern Halberstadts aufwendig saniert und neu gestaltet.
Der historische Kern der alten Fachwerkstadt konzentriert sich am Domplatz. Die Liebfrauenkirche, eine viertürmige Basilika aus der Romanik, schließt den Domplatz auf seiner Westseite ab. Der Dom zu Halberstadt wurde einst vom Heiligen Stephanus geweiht. Die dreischiffige Basilika mit kreuzförmigem Grundriss wurde als eine der wenigen deutschen Bauten im Stil der klassischen französischen Kathedrale errichtet. Der Dom St. Stephanus und St. Sixtus zählt zu den wichtigsten gotischen Kathedralen in Deutschland. Hervorhebenswert ist auch die erhalten gebliebene reichhaltige mittelalterliche Ausstattung. Darunter befindet sich der Domschatz, eine Sammlung einzigartiger Kunstwerke, die aus der langen Geschichte des Domes erhalten geblieben sind und der zu den bedeutendsten seiner Art in Deutschland gehört. Auch die Liebfrauenkirche und die Martinikirche gehören zu den sehenswerten Baudenkmälern von Halberstadt. Die Martini-Kirche von Halberstadt ist schon von Weitem wegen ihrer zwei unterschiedlich hohen Kirchtürme auszumachen. Über die unterschiedlichen Turmhöhen der auch als Wachturm genuzten Bauwerke gibt es mehrere Vermutung. Wahrscheinlich wurde der südliche Turm absichtlich höher gebaut, um den Wächtern eine bessere Rundumsicht zu gewähren und so die Stadtbewohner frühzeitig vor Angriffen zu warnen.
Die historische Altstadt Halberstadts besteht aus 450 Fachwerkhäusern im niedersächsischen Baustil. Das Rathaus wurde rekonstruiert und weist noch die Fassade seines Vorgängerbaus auf. Vor dem Rathaus steht eine der wenigen erhalten gebliebenen Rolandsstatuen in Deutschland. Im Süden Halberstadts erstreckt sich der Landschaftspark Spiegelsberge. Der Park aus dem 18. Jahrhundert wurde nach Vorbild des Wörlitzer Parks bei Dessau angelegt, auf seinem Gelände befindet sich heute auch ein Tierpark. Das Jagdschloss des Parks im Renaissance-Stil beherbergt heute ein Restaurant. Mehrere Wanderwege laden Spaziergänger ein und auch für die Kleinen stehen Spielplätze zur Verfügung. Halberstadt ist für jeden Harz-Urlauber ein leicht erreichbares Ziel und ein Ausflugsziel, das einen authentischen Blick in die deutsche Geschichte mit einem erholsamen Bummel in einer lebendigen Stadt verbindet. Hotels, Pensionen, Ferienhäuser und Ferienwohnungen bieten Urlaubsunterkünfte für jeden Anspruch.
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Foto: © wikimedia.de / MartinL. gemeinfrei
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