Der Harz als nördlichstes deutsches Mittelgebirge ist besonders reich gesegnet mit Sagen und Geschichten über Orte, Naturerscheinungen oder andere Themen. Viele finden sich auch heute im Umfeld der durch die Sagen „erklärten“ oder beschriebenen Gegenstände. So wird so gut wie jeder Ausflug im Harz-Urlaub auch zu einem Ausflug in die Sagenwelt des Harzes. Zu den bekanntesten gehören die Sagen vom Brocken und von der Rosstrappe, die wir Ihnen im Anschluss zusammen mit einigen anderen kurz vorstellen.
Der Brocken, früher auch Blocksberg genannt, ist ein Ort, der mit vielen Sagen verbunden wird und war in der Vergangenheit bereits häufiger Schauplatz in der Literatur. So war der Brocken etwa Schauplatz der Handlung in Goethes Drama Faust I. Auch in Heinrich Heines „Harzreise“ ist der Brocken einer der Schauplätze dieses Werkes. Grund für die vielen Sagen um den Brocken könnte etwa auch die Tatsache sein, dass an der Spitze an über 300 Tagen im Jahr Nebel auftritt, was dann nicht selten mit Gespenstern wie etwa dem „Brockengespenst“ verbunden wird. Das „Brockengespenst“ ist ein optischer Schatteneffekt, der im Nebel des Brockens erstmals nachgewiesen wurde. Der Brocken gilt als einer der Hexentanzplätze, die Figur der Brockenhexe ist ein äußerst beliebtes Mitbringsel aus dem Harz-Urlaub.
Die Rosstrappe ist ein Granitfels im Bodetal bei Thale. Die Rosstrappe geht auf eine alte Sage von der Königstochter Brunhilde zurück, die den Riesen Bodo gegen ihren Willen ehelichen sollte. Brunhilde entfloh zu Pferde, während ihr Verfolger Bodo beim Versuch, über das Bodetal zu springen, in die Tiefe stürzte. Sein Pferd hinterließ auf einem Felsen, der heute Rosstrappe genannt wird, den sagenumwobenen, deutlich sichtbaren Hufabdruck. Die Wissenschaft vermutet in dem Hufabdruck von Bodos Pferd ein altes germanisches Opferbecken. Der Fluss, in den der Riese Bodo stürzte, wird seitdem Bode genannt.
Die alte Sage um die Teufelsmauer berichtet von der Aufteilung der Erde zwischen Gott und dem Leibhaftigen. Der Teufel sollte all das Land bekommen, was er bis zum Morgengrauen mit einer Mauer umzogen hatte. Eine Bäuerin war sehr früh mit einem Hahn im Korb unterwegs zum Markt. Sie stürzte, worauf der Hahn vor Schreck zu krähen begann und vermeindlich den Morgen ankündigte. Der Teufel nahm irrtümlich an, seine Zeit zum Bau der Mauer sei schon um, wurde wütend und riss die Mauer ein. Die Fragmente zeigen heute noch den Verlauf der Teufelsmauer zwischen Blankenburg und Ballenstedt.
Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“ ertrank 1190 während eines Kreuzzuges nach Jerusalem. Die Sage meint jedoch, er habe mit seinem Gefolge im Kyffhäuser Schutz gesucht und warte auf die Möglichkeit, sein Reich wieder neu zu errichten. Er sitze an einem Tisch und sein Bart wachse durch diesen hindurch. Alle 100 Jahre schicke er einen Zwerg hinaus, der sehen soll, ob die Raben noch um den Berg kreisen. Wenn das der Fall ist, müsse er weitere 100 Jahre warten. Die Sage spiegelt die Sehnsucht des Volkes nach einem einheitlichen Staat wider und wurde im Wilhelminischen Kaiserreich zu propagandistischen Zwecken ausgenutzt. So zeigt das Kyffhäuser-Denkemal beispielsweise beide Kaiser vereint in einem Monument. In der Barbarossahöhle des Kyffhäusers werden heute zwei Felsformationen als Tisch und Stuhl von Barbarossa bezeichnet.
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