Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge bietet dem Gast während ausgedehnter Wanderungen nicht nur unvergleichliche Aussichten auf eine besonders abwechslungsreiche Oberflächengestaltung, sondern auch seltene Tiere und Pflanzen. Zu ihnen gehört der Waldkauz
Der Waldkauz brütet in Baumhöhlen und braucht dafür alte Baumbestände. Die findet er in den Totholzbeständen des Nationalparks. Waldkäuze kommen jedoch überall klar, solange nur solche geeigneten Bäume vorhanden sind.
Waldkäuze erbeuten Säugetiere und Vögel bis zu einem Gewicht von ca. 300 g, aber auch Amphibien, Wirbellose und gelegentlich Fische. Diese Flexibilität ermöglicht Waldkäuzen ein leichteres Überleben auch in schneereichen oder mäusearmen Jahren, weshalb ihre Bestandsschwankungen bei weitem nicht so dramatisch sind wie bei anderen Eulenarten, beispielsweise dem Raufußkauz.
Waldkäuze sind die klassischen „Krimikäuze“, deren Stimme gern zum Einsatz kommt, wenn irgendetwas schaurig sein soll. Ihre Balzrufe sind auch schon im Januar/Februar zu hören – damit sind sie mit die ersten im Jahresverlauf.
Im Nationalpark sind sie zuverlässig in den älteren Buchenbeständen anzutreffen. Wer sie hören möchte, muss nur zur Balzzeit ab Dämmerung bis einschließlich Dunkelheit beispielsweise im Eckertal spazieren gehen. Abzuraten ist von einem Anlocken mittels der mittlerweile weitverbreiteten Vogelstimmen-Apps – Waldkäuze finden es nicht sonderlich witzig, wenn „Konkurrenten“ in ihrem Revier rufen und können ganz schön garstig werden. Bekannt sind Angriffe auf Kopf und Gesicht, sogar schon mal inklusive verlorener Augen der menschlichen Störenfriede.
In den letzten Jahren häufen sich auch Beobachtungen aus den Nationalparkhochlagen, beispielsweise am Achtermann, bei Torfhaus oder bei Schierke. Wie sich damit auch die Verbreitung von Sperlings- und Raufußkäuzen im Nationalpark verändert, wird sich noch zeigen. Sie präferieren bisher die höheren Lagen, stehen aber auf dem Speisezettel der Waldkäuze. Allerdings scheinen sie auch gut nebeneinander auskommen zu können, solange ausreichend andere Nahrung vorhanden ist. Das zeigen mehrfache Beobachtungen von parallel, in nur kurzer Distanz zueinander rufenden Sperlings-, Raufuß- und Waldkäuzen.
Der Waldkauz war Vogel des Jahres 2017.
Nationalpark Harz / nordlicht verlag
Foto: © NABU Markus Bosch
Datum: 21.04.2020
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