Der höchstgelegene Teil des Harzes ist seit mehr als 20 Jahren ein Nationalpark, also mit unberührter und für manche auch unberührbarer Natur. Die zahlreich anzutreffenden Flächen mit sichtbarem Baumsterben betreffen meist Fichtenbestände, werfen aber für den Beobachter viele Fragen auf.
Die Ursachen für das Absterben der Fichten sind vielfältig. An erster Stelle steht der Befall durch Borkenkäfer, begünstigt durch die Klimaerwärmung. Nun wird seit Jahren der künstlich geförderte Fichtenbestand zielgerichtet durch Laubbäume ergänzt. Zum Teil geschieht das ohne Einfluss des Menschen, meist aber werden vor allem Buchen und andere Laubbäume wie Bergahorn, Weiden, Roterle oder Birken gepflanzt, die sich dann wiederum auf natürlichem Wege vermehren.
Diese Anpflanzungen sind in den letzten Jahren aufgrund der zunehmenden Aktivitäten der Borkenkäfer nochmals verstärkt worden.
Insgesamt wurden auf diese Weise innerhalb der letzten 10 Jahre ca. 4,3 Millionen Laubbäume in den Wäldern des Nationalparks gepflanzt, um die Waldentwicklung von Fichtenreinbeständen zu Mischwäldern zu forcieren.
Die Naturdynamikzone enthält Flächen, die sich bereits in einem vom Menschen nicht oder wenig beeinflussten Zustand befinden. Ihr Anteil am Nationalpark Harz umfasst derzeit etwa 60Prozent – hier finden keine waldbaulichen Maßnahmen mehr statt. Dennoch werden in einem Randbereich zu benachbarten Waldgebieten zum Schutz der hier befindlichen Wirtschaftswälder die Borkenkäfer bekämpft – auch angesichts der aktuellen Klimaentwicklung örtlich eine wichtige Maßnahme.
Die internationalen Naturschutzregeln legen fest, dass Entwicklungsnationalparke nach ca. 30 Jahren auf mindestens 75 % der Fläche die natürliche Entwicklung der Ökosysteme gewährleisten sollen. Hier finden dann keine Pflegearbeiten und Nutzungen mehr statt – ganz im Sinne der Nationalpark-Leitlinie „Natur Natur sein lassen“. Dieses Ziel wird 2022 erreicht sein.
Nationalpark Harz / nordlicht verlag
Foto: © Nationalpark Harz / Juliane Schenk
Datum: 09.08.2019
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