Produktives „Waldsterben“ im Harz

Raufußkäuze im Totholz
Raufußkäuze im Totholz

Die meisten der zahlreichen Wanderer, die die Harzberge und -wälder durchstreifen, werden angesichts großflächigen Waldsterbens unruhig. Was passiert hier? Warum unternehmen die Behörden nichts?
Für das Absterben der Bäume gibt es mehrere Ursachen. Nach dem früheren fast vollständigen Abholzen des Harzes wurden vor allem im 19. Jahrhundert schnell wachsende Fichten als Ersatz gepflanzt, die eigentlich nur für die höheren Regionen typisch sind. Der einsetzende Klimawandel sorgt für weniger Regen und förderte gleichzeitig die massenweise Verbreitung des Borkenkäfers als weit verbreiteten Schädling. Was in natürlichen Mischwäldern kaum bemerkt, kleinflächig passiert und faktisch sofort wieder ausgeglichen wird, ist bei den Monokulturen eben gleichzeitig und großflächig sichtbar.
Die „Produktivität“ besteht nun darin, dass auf den abgestorbenen Waldflächen neue Bäume auf natürlichem Wege nachwachsen, was durch Pflanzungen von Buchen und anderen Laubbäumen zusätzlich ergänzt wird.
Ein neuer Film im Auftrag des Nationalparks Harz gibt dazu einen informativen Überblick. Er erklärt die Zusammenhänge in dieser ganz besonderen Baustelle der Natur und gibt Einblicke in den Wandel zur Wildnis. Er zeigt, dass der Wald trotz vieler toter Bäume so lebendig und dynamisch ist, wie selten zuvor.
Der Film steht online unter www.youtube.com/nationalparkharz, ist auch auf der Nationalpark-Facebook-Seite verlinkt und ebenfalls auf der Nationalpark-Webseite unter "Aktuelles".

Nationalpark Harz / nordlicht verlag

Foto: © Caren Pertl

Datum: 25.02.2019

Kommentar (0)

Keine Kommentare

Letzter Artikel

Der Hochharz-Eine landeskundliche Bestandsaufnahme
Der Harz ist nicht nur das nördlichste, sondern auch eines der schönsten, vielfältigsten, geschichtsträchtigsten und damit beliebtesten der deutschen Mittelgebirge. Darüber hinaus ist es für die dänischen und holländischen Nachbarn ebenfalls ein lohnendes Ziel. Es gibt unzählige Publikationen in gedruckten und modernen Medien, die auf die vielen Aspekte des Harzes hinweisen. Symbol des Harzes ist sein höchster Berg, der Brocken. Mit seinen 1142 Metern ragt er über die Baumgrenze hinaus und ist durch die markante Gipfelbebauung weithin sichtbar. Er liegt auch im geographischen Mittelpunkt des hier vorgestellten neuen Buches.

Goslar

Goslar
Goslar kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Schon zu römischer Zeit gegründet, erlangte es vor allem durch die Kaiserpfalz erhebliche Bedeutung. Bereits Mitte des 10. Jahrhunderts begann der Bergbau am Rammelsberg vor den Toren Goslars, heute ein sehr lohnenswertes Besucherbergwerk.

Die Wippertalsperre

Wippra
Wippra am südöstlichen Harzrand liegt eingebettet in das Tal der Wipper und bietet seinen Gästen zahlreiche Erholungs- und...

Helbra, Blick zur katholischen Kirche St. Barbara

Helbra
Helbra, die alte Bergbaugemeinde in Sachsen-Anhalt, berichtet von der alten Bergbautradition der Region Mansfeld-Südharz. Lage...

Das Rathaus in Wernigerode

Wernigerode
Wernigerode mit seinem Umfeld gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Zielen für den Harz-Urlaub und stellt mit zahlreichen Ausflugstipps einen Magneten auch für Tagesgäste dar, und das zu jeder Jahreszeit. Auch der bekannte Wintersportort Schierke ist Teil der Stadt Wernigerode.

Werbung

Mein Harz-Hotel...nicht nur zu Walpurgis

News

Wanderausstellung im Harz unterwegs
Seit vielen Jahrzehnten befassen sich viele, auch namhafte, Künstler mit dem Harz. Noch heute künden Goethe-Weg oder Heinrich-Heine-Weg davon. Neue Zeiten bringen neue Kunstformen hervor, wie eine aktuelle Wander-Ausstellung beweist. "I have a dream"– unter diesem Namen startet eine Videoinstallation von Julia Lormis ihre Tour in Braunlage
Neue Reiseführer „Harz“ und „Wernigerode“ erschienen
Trotz beginnendem Digital-Zeitalter haben die traditionellen gedruckten Reiseführer keineswegs ausgedient. Wichtigster Vorteil: Man kann sie anfassen, schnell vor- und zurückblättern – und mit digitalen Angeboten kombinieren. Das betrifft auch die beiden neu erschienenen Hilfsmittel zur Erschließung des Harzes und einer seiner schönsten Städte.
Wolf-Station wiedereröffnet
Der Harz als Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge ist vor allem wegen seiner Vorkommen an Wildkatzen und dem erfolgreiche Auswilderungsprogramm von Luchsen bekannt. Aber auch der Wolf erobert sich Deutschland zurück und ist jetzt zumindest wieder Teil des Naturmythenpfades rund um Braunlage.