Der Harz, vor allem der Nationalpark Harz mit seinen urwüchsigen naturnahen Wäldern ist deutschlandweit eines der wenigen Gebiete, in denen der Luchs ausgewildert wurde. Der Erfolg dieses Unternehmens war zwar prinzipiell klar, doch wieviele dieser scheuen Raubkatzen wirklich durch den Harz streifen, ist durch reine Zufallsbeobachtung nicht zu ermitteln. Die dämmerungs- und nachaktiven Katzen entziehen sich durch ihre relative Seltenheit und die versteckte Lebensweise fast allen klassischen Zähl- und Schätzverfahren, die bei anderen Arten angewendet werden. Deshalb wurde vor einigen Jahren ein großes Zählprojekt in Angriff genommen.
Im September 2014 wurde die Installation von insgesamt 120 Wildtierkameras, auch Fotofallen genannt, an ausgesuchten Harzstandorten in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen abgeschlossen. Dieses Projekt wurde mit Fördermitteln aus beiden Bundesländern unterstützt. Wegen datenschutzrechtlicher Bedenken in Sachsen-Anhalt wurde im Ostharz nur die Fläche des Nationalparks Harz einbezogen. Nur durch eine solche Maßnahme kann der Luchsbestand zuverlässig ermittelt werden. Verwendet wurden dazu selbstauslösende Kameras, die vor allem bei Jägern zur Überwachung von Hirschen und Wildschweinen beliebt sind. Die Harzer Luchs-„Jäger“ konnten dabei auf gute Erfahrungen in der Schweiz und im Bayerischen Wald zurückgreifen, wo bei Luchszählungen recht verlässliche Ergebnisse erzielt wurden. Entscheidend dabei ist die Tatsache, dass Luchse über eine individuell sehr unterschiedliche Fleckenzeichnung verfügen und auf Bildern sicher auseinander gehalten werden können.
Zusammen mit Förstern und Jägern wurden 60 Kamerastandorte im Harz ausgewählt. Jeder Standort wurde mit jeweils zwei Kameras bestückt, um gleichzeitig beide Körperseiten vorbeilaufender Luchse fotografieren zu können. Bis Januar 2015 entstanden insgesamt 4333 Tierbilder, darunter 268 Aufnahmen von Luchsen. „Eine sehr gute Ausbeute“, freut sich der Koordinator des Luchsprojekts Ole Anders. „Zunächst hatten wir Sorge, dass sich die relativ wenig oder klein gefleckten Harzer Luchse nicht sicher genug unterscheiden lassen würden“. Aber eine erste Sichtung des Bildmaterials macht auch in diesem Punkt Hoffnung. Ganz nebenbei tappten eine Reihe anderer Tierarten in die Fotofallen. Rund 240 mal konnten Wildkatzen fotografiert werden. Außerdem entstanden etliche kuriose Bilder von neugierigen Füchsen, Hirschen, Wildschweinen und Co.
Gerade die einzigartige Natur des Harzes ist für immer mehr Gäste eine wichtige Motivation für einen Urlaub im Harz – zu jeder Jahreszeit.
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Nationalpark Harz / nordlicht verlag
Foto: © Nationalpark Harz
Datum: 06.02.2015
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