Bei einer Wanderung die Harzberge und den geheimnisvollen Gipskarst entdecken - die Einheitsgemeinde Ellrich bietet eine reizvolle Naturlandschaft.
Ellrich ist die nördlichste Stadt des Bundeslandes Thüringen und gehört zum Landkreis Nordhausen. Die 6000-Einwohner-Stadt an der Grenze zu Niedersachsen ist über die Landstraßen von der B 4 und der B 243 mit dem Auto erreichbar. Ellrich wurde im Jahre 876 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1286 das Stadtrecht verliehen. Ein Großbrand im Jahre 1627 forderte in Ellrich zahlreiche Menschenleben und zerstörte einen Großteil der Wohnhäuser, die Münzstätte sowie die St.-Johannis-Kirche. Während des Zweiten Weltkriegs bestand bei Ellrich in Juliushütte ein Außenlager des KZ Dora, in denen Zwangsarbeiter für die Produktion der V-2-Raketen untergebracht waren. Zwischen Ellrich und dem niedersächsischen Walkenried verlief während der deutschen Teilung eine der wichtigsten Eisenbahnstrecken zwischen der DDR und der BRD. Seit 1994 bildet Ellrich mit Rothesütte, Sülzhayn, Appenrode, Werna, Woffleben, Cleysingen und Gudersleben eine Einheitsgemeinde.
Das Stadt- und Heimatmuseum Ellrich informiert in den Räumen eines ehemaligen Hospitalgebäudes über die regionale und die Stadtgeschichte. Im Ortsteil Rothesütte veranschaulicht eine Glashütten-, Waldarbeiter- und Köhlersiedlung im historischen Ambiente die Vielfalt des Handwerks der Region. Interessierte Besucher finden in Ellrich ein sehenswertes Feuerwehrmuseum, das in einem historisch einmaligen Ensemble aus Ravensturm, Spritzenhaus und Brauhof untergebracht ist und zu den Besuchermagneten der Region zählt. Nach 1990 entstand schrittweise die Gedenkstätte Juliushütte auf dem Gelände des ehemaligen KZ, welches von der deutsch-deutschen Grenze durchschnitten worden war. Nur ein kleiner Teil einer größeren Karsthöhle ist im Ortsteil Appenrode unter dem Namen Kelle-Höhle zu besichtigen.
In den Sommermonaten lädt zudem das zweitgrößte Freibad Thüringens zu einem Besuch ein: das Ellricher Waldbad mit Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken, sowie dem Wettkampfbereich. Großzügige Freianlagen und Sportmöglichkeiten ergänzen das Angebot dieses Freizeitzentrums.
Ellrich liegt eingebettet in das reizvolle Landschaftsschutzgebiet Südharz und bietet Aktiv- sowie Erholungsurlaubern ein gut ausgebautes Netz von Wander-, Rad- und Reitwegen. Im Stadtwald von Ellrich finden Naturliebhaber ganze 24 Wanderwege und einen Naturlehrpfad. Rund um Sülzhayn mit seinem Rehabilitationszentrum werden Urlaubern mit Handicap auch behindertengerechte Wanderwege angeboten. Zu den schönsten Naturwundern Ellrichs zählt der Gipskarst des Zechsteingürtels, der über den Karstwanderweg erkundet werden kann. Der Karstwanderweg führt vorbei am Igelsumpf, den Ellricher Klippen bis hin zum Kammerforst. In Ellrich und seinen verschiedenen Ortsteilen, zu denen auch die staatlich anerkannten Erholungsorte Sülzhayn und Rothesütte gehören, stehen zahlreiche Unterkünfte und gastronomische Einrichtungen zur Verfügung. Ellrich ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Thüringer Südharz.
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