Die Kleinstadt Ballenstedt ist Harz-Urlaubern meist wegen des sehenswerten Schlosses samt Schlosstheater sowie der sogenannten Teufelsmauer bekannt. Das Barockschloss Ballenstedt geht auf ein Benediktinerkloster zurück, auf dessen Grundmauern das Schloss im 17. und 18. Jahrhundert errichtet wurde. Das Ballenstedter Schloss ist mit großen Namen verbunden. So wurde der Schlosspark einst von Peter Joseph Lenné gestaltet, während im Schlosstheater Franz List und Albert Lorzing wirkten. Eine besondere landschaftliche Sehenswürdigkeit bei Ballenstedt sind die Gegensteine der Teufelsmauer. Die Teufelsmauer ist eine Formation aus Felsspitzen, die sich über eine Strecke von rund 20 Kilometern zwischen Blankenburg und Ballenstedt erstreckt. Um die Teufelsmauer ranken sich viele Mythen und Sagen, die auch die beiden Gegensteine bei Ballenstedt erklären. Geologisch gesehen wurde der eigentlich weiche Sandstein der Region an manchen Stellen durch Kieselsäure gehärtet. Als das umgebende Gestein abgetragen wurde, blieben die Felsnadeln erhalten, die heute die Teufelsmauer bilden. Rund um die Gegensteine ist die Landschaft als Naturschutzgebiet ausgewiesen, das bei Wanderern und Harz-Urlaubern ein beliebtes Ausflugsziel ist.
Ballenstedt gehört dem Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt an. Die Nachbarstädte Quedlinburg und Aschersleben sind 10 km und 15 km entfernt. Mit dem Auto ist Ballenstedt über die B 185 zu erreichen und kann auch über die A 14 angefahren werden. Im Jahre 1030 ließ Esico von Ballenstedt auf dem Schlossberg ein Kollegiatstift errichten. Das während der Bauernkriege zerstörte Kloster wurde durch den Fürsten Wolfgang von Anhalt wieder aufgebaut und zur Schlossanlage erweitert. Ballenstedt wurde zur Residenzstadt. Im 19. Jahrhundert gehörte Ballenstedt zum neuen Land Anhalt. Der Tourismus in Ballenstedt kam zu DDR-Zeiten vollständig zum Erliegen, sogar das Schloss wurde in eine Ausbildungseinrichtung umgewandelt. Nach einer umfangreichen Sanierung des Schlosses wird Ballenstedt nun auch wieder von Besuchern aus ganz Deutschland entdeckt.
Die imposanteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist das Barockschloss aus dem 18. Jahrhundert. Der dreiflügelige Bau beherbergt die Gräber von Albrecht dem Bären und seiner Frau. Die ehemalige Sommerresidenz der Herzöge von Anhalt-Dessau zählt zu den bedeutendsten Burganlagen des Harzes. In direkter Nachbarschaft des Schlosses empfängt das zweitälteste Theater Deutschlands seine Gäste. Das Schloss- und Hoftheater aus dem Jahr 1788 bot bereits vielen namenhaften Künstlern eine Plattform und wird noch heute für Aufführungen genutzt.
Der Schlosspark aus der Hand des preußischen Gartenkünstlers Lenné gehört heute zum Projekt „Gartenträume Sachsen-Anhalt“ und lässt den klassischen Landschaftsgarten mit strengen geometrischen Formen zusammen fließen. Ein Bummel durch den Schlosspark bietet sich auch zur Erholung an. Typisch für den Barock mit seinen strengen Geometrien wird die Zufahrt zum Schloss über eine breite Allee gebildet, die sich auf rund vier Kilometern durch Ballenstedt zieht. In Ballenstedt stehen zudem noch die Reste der Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert. Das Heimatmuseum gibt inetressierten harz-Urlaubern Auskunft über die lange und wechselvolle Geschichte Ballenstedts, Anhalts und des Harzes Lands.
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