Der Ferienort Wildemann liegt im nördlichen Harz und gehört zum Landkreis Goslar. Die meist historischen Fachwerkhäuser in Wildemann erstrecken sich über viele hundert Meter entlang der Innerste und des Grumbachs. Das Innerstetal ist nur sehr schmal, so dass die Häuser sich direkt an die Hänge des Innerstetals schmiegen. Den Namen Wildemann erhielt die Siedlung nach einem tatsächlich im Innerstetal ansässigen Wilden Mann, der sein Lager nahe der später entdeckten Silbervorkommen hatte. Das Zusammentreffen mit den neu ankommenden Bergleuten überlebte der Wilde Mann nicht, aber der Name gilt seither als Ortsbezeichnung. Das am Badstubenberg, an den sich der Ort anlehnt, errichtete Bergwerk trägt die Bezeichnung Wildemanns Fundgrube. Wie viele Orte im Harz, beispielsweise St. Andreasberg, wurde Wildemann von Bergleuten aus dem Erzgebirge gegründet. Da das Wissen um den Bergbau im Harz mit der Zeit verloren ging, sollten die Erzgebirgler den Bergbau im Harz mit ihrem technischen Wissen wieder aufleben lassen und voranbringen.
Wildemann ist ein idealer Ferienort für Wanderer, die von hier in den umliegenden Oberharz aufbrechen können. Unzählige Wanderwege verschiedenster Schwierigkeitsstufen umgeben Wildemann. Im Winter ist in Wildemann vor allem der Ski-Langlauf beliebt, aber auch Rodeln bringt im Winter-Urlaub im Harz Winterspaß für die ganze Familie.
Der idyllische Ort Wildemann wird durch seine schöne Maria-Magdalenen-Kirche geprägt, die in ihrer heutigen Form bereits das dritte Bauwerk ihrer Art darstellte – die erste Kirche wurde wegen Baufälligkeit abgerissen und das zweite Gotteshaus brannte bis auf seine Mauern nieder. Die Kirchengemeinde Wildemanns ist die wahrscheinlich älteste evangelisch-lutherische Gemeinde Deutschlands. Zu einem Besuch lädt auch der Bergbauernhof „Klein-Tirol“ ein, dem Wildemann auch seinen Spitznamen als Klein-Tirol des Oberharzes verdankt. Auf dem Bergbauernhof wird die Viehwirtschaft nach alter Tradition betrieben und die seltene Harzkuh, Harzziegen, Harzer Füchse und Hütehunde können in ihrem natürlichen Lebensraum erlebt werden.
Der 19-Lachter-Stollen in Wildemann, eine der ehemals wichtigsten Anlagen des Silberbergbaus, bietet Stollen- und Sonderführungen an, die interessierte Besucher in das alte Bergwerk entführen. Der 19-Lachter-Stollen erstreckt sich über knapp neun Kilometern von Wildemann bis Clausthal-Zellerfeld, von denen etwa 500 Meter besichtigt werden können. Der teilweise nur 140 cm hohe Stollen gibt den Besuchern einen guten EInblick in die harte Arbeitswelt der Bergleute, die das in der Tat sehr harte Gestein in mühevoller Zentimeterarbeit abtrugen. Auch in den Aufbau eines Bergwerk mit seinen Belüftungs-, Entwässerungs- und Transportanlagen gibt das Besucherbergwerk 19-Lachter-Stollen in Wildemann einen guten Einblick.
Auch die „Heimat- und Hirtenstube“ erzählt die Geschichten vergangener Jahrhunderte und präsentiert als Heimatmuseum sogar den Wilden Mann in Bronze. Sportfreunde finden in und um Wildemann zahlreiche gut ausgebaute Wanderwege, die sich neben dem Wandern auch zum Nordic Walking, Mountainbike fahren und Joggen eignen. Im Winter kann man in Wildemann zudem Skilanglauf fahren und Rodeln.
Foto: © wikimedia.de / Varus111 / CC BY-SA3.0
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