Liebenburg ist die nördlichste Gemeinde des Harz-Kreises Goslar und liegt im Harzvorland. Die Gründung der Gemeinde geht auf die Ansiedlung von Handwerkern und Tagelöhnern zurück, die sich vor allem auf Initiative des Bischofs von Hildesheim im 16. Jahrhundert im Umfeld der alten Burg „Liebenburg“ ansiedelten. Dieses Bauwerk stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts. Die Nähe des Harzes beeinflusste wohl die 1882 erfolgte Gründung der Nerven- und Pflegeklinik Dr. Fontheim, die noch heute die Entwicklung der knapp 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde wesentlich mit bestimmt.
Ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische, aber auch für viele Harzurlauber ist das Freibad Liebenburg, das 1972 erbaut wurde. Das Freibad umfasst ein 50-Meter-Sportbecken, das auch für Wettkämpfe geeignet ist, ein Nichtschwimmerbecken, ein Planschbecken für die jüngsten Besucher sowie ein gesondertes Sprungbecken, an dessen Rand Sprungtürme für Sprünge aus einem, drei und fünf Metern Höhe steht. Das Wasser des Freibades Liebenburg hat Mineralwasserqualität. Die großzügige Liegewiese sowie die in den letzten Jahren neu errichtete Minigolfanlage und der Beachvolleyballplatz machen das Freibad Liebenburg zu einem Magneten auch für Aktivurlaub im Harzvorland für die ganze Familie.
Über die Lokalgeschichte informieren gleich drei kleine Heimatmuseen Liebenburgs, in den Ortsteilen Groß Döhren, Othfresen und Neuenkirchen, die nach Anmeldung besucht werden können.
Große Teile der ehemaligen Burganlage sind bis heute erhalten und befinden sich in Privatbesitz. Im Mittelalter war die „Lewenborch“ die stärkste Burg im Harzvorland. Zu den erhaltenen Gebäuden zählen das von einem Maler bewohnte Barockschloss und die Barockkirche. Im Umfeld befinden sich als Reste der ehemaligen Befestigungsanlagen der Flankierungsturm, der Hausmannsturm und der Schulturm. Ein alter Burggang wurde 2005 freigelegt und ermöglicht Einblicke in die alten Befestigungsanlagen. Der Flankierungsturm steht mit seinem außergewöhnlichen Ambiente als Ort von Hochzeiten zur Verfügung.
Das Umfeld der Burganlage wird vom einem einzigartigen Skulpturenpark geprägt. Er geht auf die Idee einer Straße des Friedens zwischen Paris und Moskau zurück, die bereits 1928 vom Künstler Otto Freundlich angeregt wurde. 1970 wurde diese Idee begonnen umzusetzen, einer der Standorte ist der nahegelegene Ort Salzgitter-Bad. Mit Hilfe des Schlossbewohners Gerd Winner und der Salzgitter AG entstand auf der alten Burganlage eine einzigartige Sammlung von stählernen Skulpturen, die an die bestehende Straße des Friedens angebunden ist. Damit wurde der Schlosspark, der in der Burganlage nach Ende des Dreißigjährigen Krieges entstehen sollte, aber nicht vollendet wurde, zu einem attraktiven Ausflugsziele auch für Harz-Urlauber gestaltet, die hier einen Einblick in geschichtliche Zusammenhänger erhalten. Liebenburg ist als Geheimtipp also aus verschiedenen Gründen für einen Ausflug während des Harz-Urlaubs zu empfehlen.
Foto: © Grosses s/wikipedia.de Creative Commons Attribution 3.0
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