Die Bode gehört zu den größten Flüssen des Harzes. Sie entspringt nahe des Brockens und mündet nach 169 Kilometern in die Saale. Mehrere Staudämme bändigen den Fluss auf seinem Weg, darunter die Rappbodetalsperre mit Deutschlands höchster Staumauer. Auch wenn die Quellflüsse Kalte und Warme Bode selbst lang gezogene Täler bilden, gelten die letzten zehn Kilometer der Bode im Harz zwischen Treseburg und Thale als das eigentliche Bodetal. Das Bodetal ist ein einzigartiges Naturdenkmal und begehrtes Ziel von Ausflüglern während des Harz-Urlaubs. Es gilt als das bedeutendste Felstal Deutschlands nördlich der Alpen.
Seit Millionen von Jahren schneidet das Flussbett der Bode sich in den Fels. Die Bodeschlucht ist bei Treseburg etwa 140 Meter und bei Thale dann bis zu 280 Meter tief. Neben Granit treten dort auch Schiefer und Tonschiefer sowie Quarz und Glimmer auf, die den Felswänden unterschiedliche Farbprägungen geben. Die Enge des Bodetals verhindert das Anlegen einer Straße, auch der viel von Ausflüglern und Harz-Urlaubern genutzte Wanderweg von Thale nach Treseburg wurde erst durch Verbreiterungssprengung passierbar. Durch die Enge des Tals weist es ein eigenes Mikroklima auf, wobei auch Nord- und Südhänge unterschiedlich sind. Das Tal ist zwischen sieben und 25 Meter breit, das Gefälle der Bode beträgt 100 Meter auf 17 Kilometer Flusslauf. Das ist nur durch Stromschnellen möglich. Am deutlichsten wird der Wildwassercharakter am so genannten Bodekessel sichtbar, eine durch Sprengung des früher hier befindlichen Wasserfalls entstandene Stelle. Pläne von 1891, hier einen 150 Meter hohen Staudamm zu erreichten, wurden zum Glück verworfen.
Aufgrund seiner Einzigartigkeit wurde das Bodetal bereits 1937 unter Naturschutz gestellt. Mit über 400 Hektar Größe gehört es heute zu den größten Naturschutzgebieten Sachsen-Anhalts. Die Pflanzenwelt ist durch die kleinflächigen Vegetationsbedingungen bestimmt, hier herrschen natürlich entstandene Laubwälder vor. Unter den seltenen und geschützten Tieren sind Wildkatze, Wanderfalke und Schwarzstorch zu nennen.
Die Aussichtsfelsen Rosstrappe und Hexentanzplatz an den gegenüberliegenden Ufern der Bode bei Thale sind mittlerweile auch durch Seilbahn bzw. Sessellift und Straßen erreichbar, viel interessanter sind jedoch die Serpentinenaufstiege vom Bodetal aus zu diesen beiden Felsen , die auch mit Harzer Sagen in Verbindung stehen. Die Rosstrappe ist 403 Meter hoch und erhebt sich direkt am Ausgang des Bodetals. Etwa 50 Meter höher ist der Hexentanzplatz, auf dem sich auch das Harzer Bergtheater und ein Heimattierpark befinden.
Das Bodetal ist eines der beliebtesten und vielseitigsten Ausflugsziele für den Harz-Urlaub. Die Einzigartigkeit seiner geschützten Natur, der ursprüngliche Wanderweg, der naturbelassene Wildwasserlauf der Bode und die umliegenden Felsen wie Hexentanzplatz und Rosstrappe bilden eine Kombination, die am besten ohne Fahrzeuge erlebt werden kann. Nicht zufällig ist es Teil des Hexenstiegs, des bedeutendsten Fernwanderwegs im Harz.
Foto: © Wikimedia.de / Michael Fiegle CC BY-SA 3.0
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